1.1 Partizipativer Ansatz - ein alternatives System des Lernens
Einleitung
Der ökologische Landbau ist ein umfassendes System der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung und der Lebensmittelerzeugung, das gute landwirtschaftliche Praktiken, ein hohes Maß an biologischer Vielfalt, die Erhaltung natürlicher Ressourcen, die Anwendung hoher Tierschutzstandards und eine Produktionsmethode kombiniert, die der Vorliebe bestimmter Verbraucher für Erzeugnisse aus natürlichen Rohstoffen entspricht. Die Veränderungen in den Produktionstechnologien für bestimmte Pflanzen- und Tierarten erfordern einen subtileren Ansatz für den ökologischen Landbau. Im Allgemeinen bezieht sich der ökologische Landbau auf Anbausysteme, die den Einsatz von synthetischen Pestiziden und Düngemitteln vermeiden. Die Umstellung vom konventionellen auf den ökologischen Landbau beschreibt den Prozess des Lernens und der Umsetzung von Veränderungen auf dem Betrieb hin zu einer nachhaltigeren und natürlicheren Art der Landwirtschaft. Je mehr ein Landwirt über die Konzepte und Praktiken des ökologischen Landbaus weiß, desto einfacher ist die Umstellung auf den ökologischen Landbau. Daher ist die Ausbildung für den ökologischen Landbau von entscheidender Bedeutung. Die landwirtschaftliche Beratung wird seit langem als Schlüsselelement für die Verbesserung der landwirtschaftlichen Entwicklung angesehen. Die Wirksamkeit von zwei vorherrschenden Ansätzen für landwirtschaftliche Beratungsdienste - Training and Visit (T&V) und Farmer Field Schools (FFS) - ist jedoch weithin umstritten. Der T&V-Ansatz beruht auf der „Top-Down“-Verbreitung technischer Informationen, bei der Spezialisten und Außendienstmitarbeiter ihr Wissen an „Kontakt-Landwirte“ in den Dörfern weitergeben, die ihrerseits für die Verbreitung des Wissens in der lokalen Gemeinschaft verantwortlich sind. Als Antwort auf diesen Top-Down-Ansatz wurden FFS als „Bottom-Up“-Ansatz für die Beratung entwickelt, bei dem der Schwerpunkt auf partizipatorischem, erfahrungsorientiertem und reflektierendem Lernen liegt, um die Problemlösungskapazität der Landwirte durch hochqualifizierte Moderatoren zu verbessern, die mit Gruppen von Landwirten zusammenarbeiten.