1.3 Konzept der Farmer Field School (FFS)

Konzept der Farmer Field School (FFS)


Lernziele:


  • Beschreiben des Konzeptes der FFS und seines Hintergrundes.
  • Erklären der allgemeinen Lernprinzipien der FFS.

Die Farmer Field School (FFS) ist ein auf den Menschen ausgerichteter Lernansatz, der partizipative Methoden einsetzt, um ein lernförderndes Umfeld zu schaffen. Die Teilnehmer können ihr Wissen und ihre Erfahrungen in einem risikofreien Umfeld austauschen. Praktische Feldübungen mit direkter Beobachtung, Diskussion und Entscheidungsfindung fördern das Lernen durch Praxis. Das Feld ist ein Ort, an dem lokales Wissen und externe wissenschaftliche Erkenntnisse im Kontext des lokalen Ökosystems und sozioökonomischen Umfelds getestet, validiert und integriert werden. Eine gemeinschaftsbasierte Problemanalyse ist der Ausgangspunkt für das FFS-Team, um einen standortspezifischen Lehrplan zu entwickeln. Im Rahmen der FFS wird eine Reihe von technischen Themen behandelt: Boden-, Pflanzen- und Wassermanagement, Saatgutvermehrung und Sortenprüfung, integrierter Pflanzenschutz (integrated pest management: IPM), Weidewirtschaft, Aquakultur, Forstwirtschaft, Ernährung, Wertschöpfungskette und Verknüpfung mit den Märkten usw.

Die FFS bietet Raum für praktisches Lernen in der Gruppe und stärkt die kritischen Analyse- und Entscheidungsfähigkeiten der Menschen vor Ort. Die FFS-Aktivitäten finden vor Ort statt und beinhalten Experimente zur Problemlösung, die den spezifischen lokalen Kontext widerspiegeln. Die Teilnehmer lernen, wie sie ihre Fähigkeiten durch Beobachtung, Analysieren und Ausprobieren neuer Ideen auf ihren Feldern verbessern können, was zur Verbesserung der Produktion und der Existenzgrundlage beiträgt. Der FFS-Prozess stärkt die Eigenverantwortung des Einzelnen, der Familien und der Gemeinschaft und fördert den Zusammenhalt.

Der vollständige Produktionszyklus in Verbindung mit dem entsprechenden biologischen Zyklus bestimmt die Dauer des FFS-Lernprogramms. In einem typischen FFS trifft sich eine Gruppe von Landwirten/Hirten/Fischern regelmäßig auf dem lokalen Gelände unter der Leitung eines ausgebildeten Moderators. Sie beobachten das lokale Produktionssystem und konzentrieren sich dabei auf das zu untersuchende Thema. Sie beobachten und vergleichen die Auswirkungen von zwei oder mehr alternativen Verfahren zur Lösung des Problems, wobei eine Methode der lokalen Praxis folgt und die andere eine vorgeschlagene „beste Praxis“ testet. Die Teilnehmer diskutieren und treffen Entscheidungen auf der Grundlage von Beobachtungen und Analysen direkt auf den Parzellen unter Verwendung der agrarökologischen Systemanalyse (AESA).

Am Ende der Saison organisiert das FFS-Team einen Feldtag, um die Ergebnisse mit lokalen Behörden, Landwirten und anderen Landwirten zu teilen. Auch der Austausch mit anderen FFS wird gefördert. Nachfolgende FFS-Aktivitäten stärken die Gemeindeentwicklung.