2.4 Schädlingsmonitoring und -prognose

Modelle zur Vorhersage von Pflanzenschädlingen


Insekten sind nicht in der Lage, ihre Temperatur selbst zu regulieren, weshalb ihre Entwicklung von der Temperatur abhängt, der sie ausgesetzt sind. Bei Studien zur Populationsdynamik von Insekten wird häufig das Wachstum als Funktion der Umgebungstemperatur modelliert.

Das gebräuchlichste Modell für die Entwicklungsrate, das oft als Gradtagsummierung bezeichnet wird, geht von einer linearen Beziehung zwischen der Entwicklungsrate und der Temperatur zwischen unterer und oberer Entwicklungsschwelle aus. Diese Methode funktioniert gut bei optimalen Temperaturen. Die temperaturabhängige Entwicklung bei Insekten kann auch über die Entwicklungszeit betrachtet werden. Gradtagmodelle werden seit langem als Teil von Entscheidungshilfesystemen verwendet, um Landwirten bei der Vorhersage des richtigen Zeitpunkts für Spritzungen oder Schädlingsbekämpfung zu helfen.

Ökologische Lebenstabellen sind eines der nützlichsten Instrumente für die Untersuchung der Populationsdynamik von Insekten mit einzelnen Generationen. Solche Tabellen zeichnen eine Reihe von aufeinanderfolgenden Messungen auf, die die Populationsveränderungen während des Lebenszyklus einer Art in ihrer natürlichen Umgebung aufzeigen. Langfristige Daten aus sorgfältig konzipierten Populationsstudien, bei denen alle relevanten Faktoren genau gemessen wurden, sind wichtig, um Populationsmodelle zu erstellen, die der biologischen Realität entsprechen. Ziel der Lebensverlaufsanalyse ist die Entwicklung eines Populationsmodells, das die Realität nachahmt. Neben der Erstellung von Populationsschätzungen erfolgt diese Analyse am besten durch die sorgfältige Identifizierung und Messung unabhängiger Faktoren, die Sterberaten verursachen, wie Parasitoide, Räuber, Krankheitserreger und Wetterfaktoren. Anhand von Lebensverlaufsstudien kann der Schlüsselfaktor identifiziert werden, der für die Zunahme und Abnahme der Zahlen von Generation zu Generation verantwortlich ist.