2.4 Schädlingsmonitoring und -prognose

Schädlingsprognose (Vorhersage)


Bei der Schädlingsprognose müssen mehrere charakteristische Merkmale der Schädlinge und die entscheidenden Umwelt- und Wirtsfaktoren berücksichtigt werden. Die meisten Modelle zur Schädlingsprognose berücksichtigen die Phänologie des Schädlings und seines Wirts. Eine genaue Vorhersage des Schädlingsbefalls, bevor er tatsächlich auftritt, ist in Schädlingsbekämpfungsprogrammen wünschenswert, damit Bekämpfungsmaßnahmen mit maximaler Effizienz geplant werden können. Die Schädlingsdynamik variiert je nach Standort und Jahreszeit in Bezug auf Zeitpunkt und Intensität.

Schädlinge in Agrarökosystemen unterliegen einem raschen Umweltwandel, der auf veränderte Anbausysteme und eine Vielzahl von Bewirtschaftungsmaßnahmen zurückzuführen ist. Infolgedessen weisen Pflanzenschädlinge ein höheres Maß an Instabilität der Populationsstärke auf. Schädlinge unterscheiden sich in ihrer Biologie und in ihrer Reaktion auf ihre Umwelt. Schädlinge in kälteren Klimazonen haben im Allgemeinen nur wenige Generationen und Ruheperioden in ihrem Lebenszyklus. Die meisten Arten in wärmeren Klimazonen weisen polymodale Muster mit mehreren Generationen pro Jahr auf. Dies ist auf kontinuierliche Reproduktionsmöglichkeiten und ständige Verfügbarkeit von Nahrung zurückzuführen. Auf globaler Ebene sind die saisonalen Temperaturen und Niederschlagsmuster wichtige Faktoren, die die Verteilung von Organismen bestimmen.

Ein wichtiges Ergebnis des Verständnisses der Populationsdynamik ist das Erarbeiten von Prognosemöglichkeiten, um geeignete Managemententscheidungen treffen zu können. Erfolgreiche Vorhersagetechniken sind solche, die so einfach wie möglich sind und auf der Kenntnis der Biologie und Ökologie der betreffenden Schädlinge beruhen.

Aufgrund der Klimaverhältnisse findet das Auftreten in der Regel in einem relativ kurzen Zeitraum statt und ist nicht allzu schwierig zu überwachen. Schädlinge, die auf alternativen Wirten überleben, können beprobt werden, sodass eine Schätzung ihrer wahrscheinlichen Schädlingsdichte auf der Hauptkultur möglich ist.