4.1 Vorbeugende Methoden für den Pflanzenschutz gegen Krankheiten im ökologischen Landbau

Pflanzenstärkung


Die Pflanzenstärkung dient der Robustheit der Pflanze und der Krankheitsvorbeugung. Sie kann das Wurzelwachstum stimulieren und die Nährstoffversorgung unterstützen, wodurch die Stressresistenz gegenüber Umweltfaktoren erhöht und ein gesundes Pflanzenwachstum gefördert wird. Der Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln ist immer präventiv. Gestärkte Pflanzen haben verstärkte Zellwände und Epidermis, die das Eindringen von Krankheitserregern verhindern oder verringern. So erschwert beispielsweise der Schachtelhalm-Extrakt Equisetum plus bei regelmäßiger Anwendung Infektionen durch pilzliche Erreger wie Oidium durch die Einlagerung von Kieselsäure in die Zellwände.

Pflanzenstärkungsmittel können auch die pflanzeneigenen Abwehrkräfte aktivieren und so vor einer möglichen Infektion durch mikrobielle Krankheitserreger schützen. Nach ihrer Anwendung kommt es zu einem Anstieg von Phytoalexinen (pflanzliche Abwehrstoffe) und sogenannten ROS-Abwehrproteinen (reaktive Sauerstoffspezies H2O2; Zerstörung von in die Pflanze eindringenden Krankheitserregern) in den grünen Pflanzenteilen. Sie sind für die Widerstandsfähigkeit der Pflanze gegen Krankheitsbefall verantwortlich.

Im Allgemeinen werden Pflanzen- und Nährstoffextrakte sowie Mikroorganismen für die Saatgutbehandlung zur Pflanzenstärkung eingesetzt. Algenextrakte besitzen einen hohen Anteil an Mikronährstoffen und erhöhen die Verträglichkeit von Pflanzenschutzmitteln.

Extrakte aus den folgenden Algenarten werden zur Pflanzenstärkung eingesetzt: